For a very short period in Nazi Germany, in early 1937, censorship was relaxed permitting the print of this version of the fairy tale on the Münchner Netteste Nachrichten´s “Fashingausgabe” (“Carnival Edition”), which was already circulating anonymously for some time as manuscript. The authorities reacted quickly and the edition was eventually confiscated by the Gestapo with the arrest of its publishers. In this version, the hunter says that the grandmother´s snore “did not look very Aryan".
The wolf is processed into canned soup, the little girl joins the Federal League of German Girls and old grandmother eventually earns her long dreamed summer holiday in the famous "Kraft durch Freud"`s (German for Strength through Joy) cruise fleet in the Madeira Island, a organization which promoted mass tourism and travel packages either distributed as prize for loyal workers, or also promoting mass holidays at a monumental building complex at the shores of the Baltic Sea, a revolutionary phenomenon since the French workers had won the right for annual paid 30 days Holidays in the middle of the thirties. In another version of the re-fashionable tale by the Propaganda Machine at the same time, Hitler himself appears, so bizarre as it may sound, as Little Red Riding Hood. For further readings I recommend strongly "Red Riding Hood in the Third Reich: German fairy tale movies between 1933 and 1945" ("Die deutsche Märchenfilmproduktion zwischen 1933 und 1945. Ein Überblick.",Deutsche Kinemathek Museum fuer Film and Fernsehen)
Monthy Pynthon´s version dialogues with this undercurrent of humor, which always exists for most monolithic a society may be as in the former GDR in the seventies and its infamous Stasi.
Illustrations recreated by Gabrielle Richter:
Original German:
"Es war einmal vor vielen, vielen Jahren in Deutschland ein Wald, den der Arbeitsdienst noch nicht gerodet hatte, und in diesem Wald lebte ein Wolf. An einem schönen Sonntag nun, es war gerade Erntedankfest, da ging ein kleines BDM-Mädel durch den Wald. Es hatte ein rotes Käppchen auf und wollte seine arische Großmutter besuchen, die in einem Mütterheim der NSV untergebracht war. In der Hand trug es ein Körbchen mit einer Pfundspende und einer Flasche Patenwein. Da begegnete ihm der böse Wolf. Er hatte ein ganz braunes Fell, damit niemand gleich von Anbeginn seine rassefremden Absichten merken sollte. Rotkäppchen dachte auch nichts Böses, weil es ja wußte, daß alle Volksschädlinge im Konzentrationslager saßen, und glaubte, einen ganz gewöhnlichen bürgerlichen Hund vor sich zu haben. "Heil, Rotkäppchen!", sagte der Wolf. "Wo gehst du denn hin?" Rotkäppchen antwortete: "Ich gehe zu meiner Oma ins Mütterheim." "So", sagte der Wolf. "Aber dann bring ihr doch ein paar Blumen mit, mit denen das Amt für Schönheit der Holzarbeit den Wald geschmückt hat!" Sogleich machte sich Rotkäppchen daran, ein Erntesträußchen zu pflücken. Der Wolf aber eilte zum Mütterheim, fraß die Großmutter auf, schlüpfte in ihre Kleider, steckte sich das Frauenschaftsabzeichen an und legte sich ins Bett. Da kam auch Rotkäppchen schon zur Tür herein und fragte: "Nun, liebe Oma, wie geht es dir?" Der Wolf versuchte, die volksnahe Stimme der Oma nachzumachen und antwortete: "Gut, mein liebes Kind!" Rotkäppchen fragte: "Warum sprichst du heute so andersartig zu mir?" Der Wolf antwortete: "Die Rednerausbildung am Vormittag hat mich zu sehr beansprucht." - "Aber Oma, was hast du für große Ohren?" - "Damit ich das Geflüster der Meckerer besser hören kann!" - "Was hast du denn für große Augen?" - "Damit ich die Wühlmäuschen besser sehen kann!" - "Was hast du denn für einen großen Mund?" - "Du weißt doch, daß ich in der Kulturgemeinde bin!" Und mit diesen Worten fraß er das arme Rotkäppchen, legte sich ins Bett und schlief in seiner verantwortungslosen Art sofort ein und schnarchte.
Da ging draußen der Kreisjägermeister vorbei. Er hörte ihn und dachte: Wie kann eine arische Großmutter so rassefremd schnarchen? Und als er nachsah, da fand er den Wolf; und er schoß ihn, obwohl er keinen Jagdschein für Wölfe hatte, auf eigene Verantwortung hin tot. Dann schlitzte er ihm den Bauch auf und fand Großmutter und Kind noch lebend. War das eine Freude! Der Wolf wurde dem Reichsnährstand zugewiesen und zu Fleisch im eigenen Saft verarbeitet. Der Kreisjägermeister durfte an der Uniform einen goldgestickten Wolf tragen, Rotkäppchen wurde zur Unterführerin im BDM befördert, und die Großmutter durfte auf einem funkelnagelneuen KdF-Dampfer eine Erholungsreise nach Madeira machen."
(From: Münchner Netteste Nachrichten - Faschingsausgabe der Münchner Neuesten Nachrichten 1937)
(From: Münchner Netteste Nachrichten - Faschingsausgabe der Münchner Neuesten Nachrichten 1937)
Storyteller: Once upon a time there was a little house in a dark forest. In this house lived a humble woodcutter and his wife and their pretty daughter, Little Red Riding Hood.And in the middle of this deep, dark forest, there lived a vicious wolf!
One day Little Red Riding Hood sent off to take some things to her old grandmother who lived deep in the forest.
The vicious wolf saw Little Red Riding Hood and thought:
"She looks very good to eat!" "Where are you going my, pretty one?" "Oh, kind sir, to my grandmother's." "Ha, ha, ha, ha!" snirked the wicked wolf and dashed off through the forest to grandmother's house.
"Knock, knock, knock" went the wicked wolf. The door opened wide, but it wasn't grandmother who opened it.
It was Buzz Aldrin, America's #2 spaceman! But this was not Granny's little house at all, but the headquarter of NASA, the American space research agency.
The wicked wolf was shot by security guards.
So all was quiet in the forest again. The humble woodcutter and his wife sold the their story to Der Speigel
for 40 000 DM. NASA agreed to limit the number of nuclear tests in Granny's little house to two on Thursdays and one on Saturdays after tea.
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